Von finanzieller Freiheit zum finanziellen Frieden

Bisher lautete der Slogan von BibelFinanz: „Mit Jesus in die finanzielle Freiheit.“ Dieser Satz hat eine gewisse Doppeldeutigkeit. Grundlage war vor einigen Jahren vor allem Johannes 8,36:

Wenn der Sohn euch frei macht, dann seid ihr wirklich frei!

Basis dieser Freiheit ist, dass Jesus für uns Menschen am Kreuz gestorben ist. Sich geopfert hat für unsere Sünden, für unsere Verfehlungen gegenüber Gott. Jesus hat alle diese Dinge auf sich genommen und am Kreuz für unsere Schuld bezahlt, sodass wir nun frei von dieser Schuld vor Gott treten dürfen und damit befreit sind, also in Freiheit leben können. Doch nicht nur für unsere Sünden ist Jesus gestorben, auch um andere Flüche und Bindungen zu lösen. Auch im finanziellen dürfen wir das in Anspruch nehmen. Paulus schreibt in 2. Korinther 8,9:

Obwohl er reich war, wurde er um euretwillen arm, um euch durch seine Armut reich zu machen.

Der Kontext des Verses zeigt, dass es um eine Geldsammlung für die Gemeinde in Jerusalem ging. Es geht also tatsächlich um materielle Armut und materiellen Reichtum! Im nächsten Kapitel dieses zweiten Briefs an die Korinther wird Paulus sogar noch kühner in seiner Aussage (2. Korinther 9,8):

Er kann euch so reich beschenken, ja, mit Gutem geradezu überschütten, dass ihr zu jeder Zeit alles habt, was ihr braucht, und mehr als das. So könnt ihr auch noch anderen auf verschiedenste Art und Weise Gutes tun.

Also: Gott möchte uns versorgen mit allem, was wir brauchen zum Leben. Jesus fasst es in Matthäus 6,33 zusammen:

Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, dann wird Euch von Gott die Versorgung zukommen, die ihr braucht!

Wir sollen uns also keine Sorgen um materielle Dinge machen, sondern einfach auf Gott vertrauen, dass er unser Versorger ist. Unser primärer Job ist es nicht, die eigene Versorgung zu generieren, das machen die Heiden, sagt Jesus, die Gott nicht oder noch nicht kennen. Wer Gott kennt, der weiß, dass Gott sich um unsere Versorgung kümmert.  Wir sollen sein Königreich und einen gerechten Umgang miteinander zur obersten Priorität in unserem Leben machen! Gott kümmert sich um meine Versorgung! Ich muss mir keinen Kopf darum machen! Mein Auftrag ist einfach, mich für Gott und seine Sache einzusetzen, um den Rest kümmert sich Er sich! Das ist, was wir meinten: Mit Jesus in die finanzielle Freiheit!

Die ganz andere „Freiheit“

Der Slogan „finanzielle Freiheit“ taucht im Kontext von Finanzen, von Geldanlagen und Investments, aber auch bei vielen Vermögensberatern sehr häufig auf, und das im weltlichen Kontext. Hier geht es natürlich nicht darum, dass Gott uns liebt und versorgen möchte, sondern um etwas ganz anderes.

Hier meint finanzielle Freiheit eine Unabhängigkeit. Wer finanzielle Freiheit anstrebt, der möchte von nichts und niemandem abhängig sein. Unabhängigkeit von den Eltern, Unabhängigkeit vom Staat, Unabhängigkeit von der Arbeit. Ich häufe einen so großen Geldbetrag an, dass ich den Rest meines Lebens davon versorgt werde. Das ist weltlich betrachtet ein gutes Verkaufsargument für Investments, Rentenversicherungen oder andere Vorsorgemöglichkeiten: „Spare und mache Dich unabhängig! Erlebe finanzielle Freiheit“.

Das hat aber nichts mit dem zu tun, was wir unter finanzieller Freiheit verstehen. Und was das eigentliche Problem ist: beide Deutungen von „Finanzieller Freiheit“ entspringen völlig unterschiedlichen Werte- und Glaubenssystemen:

1) Verständnis von Arbeit

Aus der weltlichen finanziellen Freiheit spricht häufig ein völlig unbiblisches Verständnis von Arbeit, nachdem diese eher ein Übel ist. Wenn wir in die Bibel schauen, gehört es aber zu Gottes gutem Plan für uns Menschen, das wir arbeiten: 6 Tage sollst Du arbeiten, sagt Gott. Aber die Denkweise, ein gewisses Vermögen anzusparen, um dann 7 oder auch nur 3 Tage die Woche Freizeit zu haben, ist extrem egoistisch, und in keiner Weise biblisch. Die Arbeit ist also ein Teil unseres Lebens und nichts, was ich versuchen sollte, möglichst schnell loszuwerden. 

2) Wohlstandsevangelium

Gerade wenn Christen von der weltlichen Definition ausgehen, ist es nur noch ein kleiner Schritt zu einem Wohlstandsevangelium, dem wir von BibelFinanz entscheiden entgegentreten. Es ist eben nicht so, dass wir nur ein paar einfache Regeln einhalten müssen und Gott dann zum Goldesel wird, der uns mit Reichtum überhäuft. Gott sagt, dass er uns versorgen möchte. Versorgen mit den Dingen, die wir zum Leben brauchen, wie z.B.  Nahrung und Kleidung. Das hat erstmal nichts mit Reichtum zu tun.

Unsere Aufgabe ist es, als treue Verwalter die Dinge, die Gott uns anvertraut hat (sei es materiell, aber natürlich auch immateriell z.B. in Form von Begabungen) so einzusetzen, dass der Einfluss für Gottes Königreich maximiert wird. Dazu hat Gott uns berufen! Wir sollen die Finanzen zu seiner Ehre und für seine Zwecke einsetzen, danach primär trachten. Wenn ich nun vor allem auf meine eigene finanzielle Unabhängigkeit schaue, ist das auch wieder eine sehr ego-zentrische Perspektive, die völlig außer Acht lässt, wofür Gott mir die Finanzen anvertraut hat.  Dann trachte ich vor allem und zuerst nach meiner eigenen Versorgung. Und wenn die dann irgendwann gesichert ist, dann kümmere ich mich um die Dinge, die mir wichtig sind, vielleicht auch das Reich Gottes! Natürlich dürfen wir ein Teil des Geldes auch für uns behalten, das Gott uns zukommen lässt. Aber alles für die eigene Freiheit einzusetzen, ist nicht im Sinne des Erfinders. Je mehr Besitz Menschen haben, desto weniger Freiheit haben sie eigentlich. Das Depot will gemanaged werden, die Häuser wollen verwaltet werden, dazu solche Annehmlichkeiten wie ein Boot oder ein Ferienhaus. All das raubt in der Praxis so viel Zeit, dass plötzlich ganz neue Abhängigkeiten entstehen.

3) Unabhängigkeit von Gott

Das größte Problem an finanzieller Freiheit im weltlichen Sinn ist letztendlich, dass ich damit Gottes Rolle als Versorger selbst einnehme. Wenn Gott sagt, dass er uns versorgen möchte, dann habe ich eigentlich alle finanzielle Freiheit der Welt, egal welchen Stand mein Konto hat! Wenn ich mich aber selber auf den Weg mache, finanzielle Freiheit aufzubauen, dann mache ich mich letztendlich nicht nur unabhängig von Menschen, sondern auch unabhängig von Gott! Wenn wir finanziell frei und unabhängig sein wollen, drückt das eigentlich nur aus, dass wir Gottes Zusagen und seiner Gnade nicht vertrauen, sondern die Versorgung besser in die eigenen Hände nehmen! Und schon tappen wir dabei in die Falle Mammons, die uns einredet, irdischer Besitz und Reichtum könnte uns Sicherheit geben. Paulus formuliert es in 1. Timotheus 6,17 so:

Schärfe denen, die es in dieser Welt zu Reichtum gebracht haben, ein: nicht überheblich zu sein und ihre Hoffnung nicht auf etwas so Unbeständiges wie den Reichtum zu setzen. Vielmehr sollen sie ihre Hoffnung auf Gott setzen, der uns alles, was wir brauchen, in reichem Maß gibt.

Das ist die eigentliche geistliche Dimension, wegen der wir uns entschieden haben, den Slogan „mit Jesus in die finanzielle Freiheit“ nicht länger zu verwenden. Denn finanzielle Freiheit im falschen Sinn strebt eine Unabhängigkeit von Gott an. Echte Freiheit aber finden wir nur in der Abhängigkeit von Gott. Und auch finanzielle Freiheit können wir nur dann erleben, wenn wir uns zu 100% von Gottes Versorgung abhängig machen.

Frieden statt Freiheit

Ein umfassender innerer Friede über meine finanzielle Situation, das ist, was ich mir wünsche für unsere Leser, Zuhörer, aber auch für die Teilnehmer in unseren Kursen und Workshops. Friede in dem Vertrauen, dass Gott sich darum kümmern wird und uns alles zum Besten dienen muss. Jesus beschreibt diesen Frieden in Johannes 16,33:

Dies habe ich mit euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.

Jesus hat die Welt überwunden, er hat am Kreuz bezahlt für alle Ängste und Sorgen, sodass wir auch in finanziellen Dingen die Sorgen der Welt hinter uns lassen und Frieden haben dürfen!

ZuFRIEDENnheit

Gottes großer Wunsch an uns ist nicht, dass wir uns frei und unabhängig fühlen sollen, sondern in aller erster Linie zufrieden:

Ich sage das nicht etwa wegen der Entbehrungen, die ich zu ertragen hatte; denn ich habe gelernt, in jeder Lebenslage zufrieden zu sein.

Philipper 4,11

Lasst nicht die Liebe zum Geld euer Leben bestimmen. Gebt euch zufrieden mit dem, was ihr habt. Denn Gott selbst hat versprochen: Ich werde dich nie vergessen und dich niemals im Stich lassen.

Hebräer 13,5

Ein tatsächlich großer Reichtum sind Ehrfurcht vor Gott und die Fähigkeit, mit wenigem zufrieden zu sein.

1. Timotheus 6,6

Zufriedenheit ist eben völlig unabhängig von meinem Kontostand, von dem Kurs meiner Aktien oder ob ich überhaupt ein Aktiendepot oder andere Kapitalanlagen habe. Ganz im Gegenteil: um diesen Frieden der Zufriedenheit zu spüren, kann materieller Besitz sogar hinderlich sein. Denn wann immer ich materielle Dinge anhäufe, besteht die Gefahr, dass ich diesen Dingen mehr für meine Versorgung vertraue als dem lebendigen Gott, und damit mein Herz an diese Dinge verliere.

Es ist besser, wenig zu haben und den Herrn zu achten (Gott zu fürchten), als einen Schatz zu besitzen und voller Sorge zu sein (unruhig zu sein).

Sprüche 15,16

Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber seine Seele verliert?

Markus 8,36

Dr. David Jeremiah sagt zu diesem Thema: „Zufriedenheit bedeutet, ohne Bedauern zurückzublicken, ohne Neid in die Gegenwart zu schauen und ohne Sorge in die Zukunft zu sehen! Also Frieden über die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft zu haben! Frei von Bedauern, Neid oder Sorgen!“

Ausblick

In 2. Petrus 1,3 heißt es:

 Jesus Christus hat uns in seiner göttlichen Macht alles geschenkt, was wir brauchen, um so zu leben, wie es ihm gefällt. Denn wir haben ihn kennen gelernt; er hat uns durch seine Kraft und Herrlichkeit zu einem neuen Leben berufen.

Jesus hat uns alles geschenkt, was wir brauchen! Das ist großartig! Und er hat uns zu einem neuen Lebensstil berufen. Dazu wollen wir als BibelFinanz am Ende des Tages beitragen und Dich als Leser inspirieren, Gottes Wort als Drehbuch für deinen Finanzlebensstil zu entdecken, Finanzen konsequent biblisch zu denken, und somit einen Jesus-gemäßen Finanzlebensstil zu entwickeln.

Wer aber sein Leben nicht davon (also von Jesus) prägen lässt, der tappt wie ein Blinder im Dunkeln.

2. Petrus 1,9

Als BibelFinanz möchten wir Dir Gottes gute, biblische Finanzprinzipien vermitteln und dich einfach ermutigen, sie in deinem eigenen Umfeld umzusetzen: in Familie, Arbeit und Gemeinde. Dabei geht es nicht in erster Linie um technische Tricks oder konkrete Produktempfehlungen. Das große Ziel ist es, in Finanzthemen einen klaren biblischen Lebensstil zu entwickeln.

Die Früchte, die vor Gott bestehend können, wachsen dort, wo Friedensstifter eine Saat des Friedens säen!

Jakobus 3,18

Gemeinsam dürfen wir eine Saat des Friedens und der Zufriedenheit aussähen, sodass dann gute Früchte entstehen können: 30-fach, 60-fach und manchmal, sogar 100-fach: Die Früchte, die vor Gott bestehend können, wachsen dort, wo Friedensstifter eine Saat des Friedens säen!

Also, lasst uns Friedensstifter sein!