10 Tipps für einen biblischen Weg aus den Schulden

10 Tipps für einen biblischen Weg aus den Schulden

Die Bibel warnt uns mehrfach ausdrücklich vor Schulden. Diese bringen uns in eine Abhängigkeit, die Bibel spricht sogar von Knechtschaft. Jesus hat einen hohen Preis am Kreuz bezahlt, um uns aus aller Knechtschaft zu befreien. Wir sollen diese Freiheit nicht leichtfertig wieder aufgeben, schon gar nicht für einen vermeintlich unaufschiebbaren Wunsch, den wir uns mit einem Kredit erkaufen.

Wenn Du das liest, und keine Schulden hast, herzlichen Glückwunsch! Dann bleibe standhaft. Das ist für uns heute vielleicht eine der größten Herausforderungen, wenn wir über das biblische Finanzsystem reden. Überall müssen wir uns mit Werbung zu Krediten auseinandersetzen: Etliche Mails, die mir günstige Darlehen anpreisen, in der TV-Werbung Kredite mit Negativzinsen und auch traditionelle Banken wie Volksbanken oder Sparkassen springen auf diesen Zug auf und fordern uns auf, uns unsere Wünsche sofort zu erfüllen. Vertraue aber weiterhin einzig Gott für Deine Versorgung! Begib Dich nicht leichtfertig in die Knechtschaft Mammons, dessen Joch nicht sanft oder leicht ist! Bleib standhaft, wie Paulus es schreibt:

So steht nun fest in der Freiheit, zu der uns Christus befreit hat, und lasst euch nicht wieder in ein Joch der Knechtschaft spannen!

Galater 5,1

Wenn Du Schulden hast, und Deine Finanzen womöglich sogar ins totale Chaos gestürzt sind, dann habe ich eine gute Nachricht für Dich: Gott hat einen anderen, guten Plan für Dein Leben:

Denn ich weiß genau, welche Pläne ich für euch gefasst habe, spricht der Herr. Mein Plan ist, euch Heil zu geben und kein Leid. Ich gebe euch Zukunft und Hoffnung.

Jeremia 29,11

Gott möchte nicht, dass Schulden oder der Pleitegeier über Deinem Leben kreist, sondern die Taube des Heiligen Geistes! Wie der verlorene Sohn dürfen wir auch in finanziellen Dingen jeder Zeit mit leeren Händen zum liebenden Vater im Himmel zurückkehren! Daher haben wir im Folgenden 10 biblische Schritte, wie Du Deinen Weg aus den Schulden finden kannst. Dabei ist unerheblich, ob Du deinen Dispo nutzt, kurz vor einer Privatinsolvenz stehst oder bereits mitten drin bist. Und selbst, wenn Du bisher keine Schulden hast, können diese 10 Schritte Dir helfen, erst gar nicht in so eine Notlage zu kommen.

1. Bete

Wenn es um Finanzen oder auch um andere Dinge im Leben geht, ist es immer gut, mit einem Gebet zu starten und Dinge nicht allein auf eigene Faust anzugehen. In 1. Thessalonicher 5,17 heißt es:

Betet ohne Unterlass!

Und wie sollen wir beten? Einen Hinweis dazu finden wir in 1. Korinther 14,15:

Ich will beten mit dem Geist und will auch beten mit dem Verstand; ich will Psalmen singen mit dem Geist und will auch Psalmen singen mit dem Verstand.

Wir müssen unseren Verstand beim Beten nicht ausschalten. Wir dürfen mit Gott gemeinsam Pläne entwickeln, wie wir Wege aus den Schulden finden.

2. Offenbare Dich anderen Menschen

In 2. Könige 4 finden wir die spannende Story einer verschuldeten Frau: Ihr Mann war gestorben, und weil sie die Schulden nicht bezahlen konnte, drohte der Mann, dem die Familie Geld schuldete damit, der Frau ihre beiden Söhne als Sklaven wegzunehmen. Eine scheinbar ausweglose Situation, die durch die Schulden entstanden ist. Doch was macht die Frau? Sie behält ihre Ängste nicht für sich, sondern sie wendet sich in ihrer Not an den Propheten Elisa. Dieser Elisa sagte nun zu der Mutter der zwei Söhne:

Geh und leih dir von deinen Nachbarinnen leere Krüge aus, aber nicht zu wenige! Dann geh mit deinen Söhnen ins Haus und verriegle die Tür! Als Nächstes gießt du dein Öl in die Gefäße. Sobald eins voll ist, stell es zur Seite!« Die Witwe tat, was Elisa ihr aufgetragen hatte. Sie verriegelte die Haustür hinter sich und ihren Söhnen. Die beiden Jungen reichten ihr die Krüge, und sie goss das Öl hinein. Bald waren alle Gefäße voll, und als die Mutter rief: »Gebt mir noch einen Krug!«, antwortete einer ihrer Söhne: »Wir haben keine leeren Krüge mehr!« Von da an vermehrte sich das Öl nicht mehr. Die Frau eilte zum Propheten Elisa und erzählte ihm, was geschehen war. Da forderte Elisa sie auf: »Geh nun und verkauf das Öl! Von dem Erlös kannst du deine Schulden bezahlen, und es wird noch genug übrig bleiben, damit du und deine Söhne davon leben können.«

Hätte die Frau ihre Angst für sich behalten, wäre dieses Wunder der Versorgung nicht geschehen. Daher bleib nicht allein in Deiner Situation! Es müssen auch nicht zwingend Finanzprofis oder Banker sein, die wir nach Rat und Begleitung fragen. Wir dürfen es bis heute erleben, dass Gott auf wundersame Weise aus Schulden befreit!

3. Erstelle ein Budget

Wenn wir uns mit Gott und Begleitern umgeben haben, gilt es, sich einen Überblick über die eigenen monatlichen Ausgaben zu erstellen. Für Jesus selbst ist ein solches Vorgehen etwas völlig Normales. Er sagt z.B. in Lukas 14,28:

Angenommen, jemand von euch möchte ein Haus bauen. Setzt er sich da nicht zuerst hin und überschlägt die Kosten? Er muss doch wissen, ob seine Mittel reichen, um das Vorhaben auszuführen.

Das Budget hilft Dir, Deine zukünftigen Ausgaben besser zu planen:

  • Wie sind Deine Kaufgewohnheiten?
  • Wo kannst Du ggf. einsparen?

4. Erstelle eine Liste der geschuldeten Beträge

Gerade wenn Schulden durch Zinsen, Zinseszinsen und Mahngebühren immer schneller steigen, verlieren Betroffene häufig den Überblick. Sie wissen gar nicht mehr, wie hoch die Summe der Schulden jetzt eigentlich ist. Neue Briefe der Banken werden gar nicht mehr geöffnet und landen bestenfalls in irgendeiner Ecke des Hauses oder einer Schublade, häufig aber auch direkt im Müll. Das ist eine ganz natürlich menschliche Reaktion. Wir versuchen auszublenden und zu verdrängen, was uns bedroht. Doch diese Passivität ist gefährlich, denn durch Zinseszinsen und Mahngebühren wächst der Schuldenberg immer schneller.

Daher lautet der vierte Schritt: Erstelle eine Liste der Schulden: Wem schuldest Du wieviel Geld? Sieh der traurigen Situation ins Auge und verschaffe Dir einen Überblick! Das ist nicht leicht, denn es erfordert, den Kopf aus dem Sand zu ziehen und dem unsichtbaren Feind Mammon entgegenzutreten. Das erfordert unheimlich viel Mut! Denn häufig belasten uns nicht nur die Schulden, sondern auch Schamgefühle und Schuldgefühle, die niemand gerne zugibt. Und doch ist es wichtig, dem Feind wirklich entgegenzutreten: Facing the Giant! Nur dann kannst Du ihn besiegen! Ich denke an David, der auch dem übermächtigen Gegner Goliath mutig entgegentrat. Er sagte zu König Saul in 1. Samuel 17:

Mein König, von diesem Kerl müssen wir uns doch nicht einschüchtern lassen! Ich will den Kampf mit ihm aufnehmen

„Das ist unmöglich!“: antwortete der König! Und vielleicht denkst Du auch: Es ist unmöglich gegen meine Schulden anzukämpfen! Doch David ließ sich nicht entmutigen, sondern stellte sein Vertrauen über seine Angst!

5. Erstelle eine Liste mit Deinem Vermögen

Nachdem wir unsere Liste mit den Schulden erstellt haben, macht es auch Sinn, sich über die vorhandenen eigenen Vermögenswerte Gedanken zu machen. Bei kleineren Schulden macht es häufig Sinn, z.B. vorhandenes Sparguthaben zu nutzen, um einen Kredit abzulösen. Die Kreditzinsen sind meistens um ein Vielfaches höher als die Guthabenzinsen! Aber auch bei großen Schulden kann es sinnvoll sein zu überlegen, von welchen Vermögenswerten man sich trennen kann, um den Schuldenberg zu verkleinern.

6. Mache mit jedem Deiner Gläubiger einen Rückzahlungsplan

Nun kommen wir zum eigentlichen Kern: die Rückzahlung der Schulden! Wenn wir in Schulden hineingetappt sind, und dem Gläubiger eine Rückzahlung vertraglich zugesichert hatten, dann sagt die Bibel, dass wir sie auch zurückzahlen sollen:

Gebt jedem das, was ihr ihm schuldet: Zahlt dem, der Steuern einzieht, die Steuern, zahlt dem Zollbeamten den Zoll, erweist dem Respekt, dem Respekt zusteht, und erweist dem Ehre, dem Ehre zusteht. Bleibt niemand etwas schuldig! Was ihr einander jedoch immer schuldet, ist Liebe!

Römer 13,7-8

Eine deutsche Privatinsolvenz mit Erlass der Schulden nach 7 Jahren ist nicht ganz biblisch. Es stimmt, im Israel des AT gab es besondere Schuldengesetze, die in gewissen Intervallen einen Schuldenschnitt vorsahen. Damals wussten aber auch beide Vertragsparteien um diese Komponente im Kreditvertrag. Das ist in der heutigen Zeit anders: Wenn wir einen Kredit aufnehmen, gibt es keine Klausel, dass die Schuld verfällt, wenn sie nicht bis zu einem gewissen Datum zurückbezahlt ist. Ein heutiger Kredit hat also eine ganz andere rechtliche Basis. Elisa sagte in der beschriebenen Story auch nicht: Lass gut sein. Du brauchst die Schulden nicht zurückzahlen, der Gläubiger hat sowieso genug! Nein, er fand einen Weg, die geschuldete Summe auch tatsächlich zurückzuzahlen. Und so drückt es auch der Vers von eben aus dem Römerbrief aus: Bleibt niemandem etwas schuldig!

Das bedeutet aber natürlich nicht, dass Menschen in einer Insolvenz schlechte Menschen sind. Es gibt auch Situationen, in denen eine Privatinsolvenz der einzige gangbare Weg ist, weil die Situation sich nicht anders lösen lässt. Wenn z.B. Einkommen, Schuldenhöhe oder auch der gesundheitliche Rahmen keine andere Lösung zulassen: Nur sollte dieser Schritt auf jeden Fall gut durchdacht und durchbetet sein und nicht vorschnell gegangen werden.

Ich würde ich empfehlen, das Gespräch mit den Gläubigern zu suchen, egal ob es Privatpersonen, Banken, oder andere Institutionen oder Unternehmen sind. Gerne auch wieder in Begleitung einer Vertrauensperson, die wir uns im 2. Schritt gesucht hatten. Wenn wir hier ehrlich über unsere Situation sprechen und Gott mit ins Boot holen, können die verrücktesten Dinge passieren. Manchmal verzichten Gläubiger auf einen Teil der Schuld oder erlassen sie ganz. Zumindest sollte es aber das Ziel eines solchen Gespräches sein, einen realistischen Rückzahlungsplan auszuhandeln. Vielleicht lässt sich auch der Zins in einem solchen Gespräch senken. Der Gläubiger weiß auch: Wenn ich doch den Weg in die Privatinsolvenz gehe, wird er vermutlich noch viel weniger von seinem Geld zurückbekommen, oder im schlimmsten Fall gar nichts!

Wenn verschiedene Kredite und Schulden da sind, sollte zuerst die Schuld mit dem höchsten Zinssatz zurückbezahlt werden, da hier die Kosten am höchsten sind! Sollten Kredite vergleichbare Zinsen haben, macht es Sinn, zuerst die kleinen Schulden zurückzuzahlen. Es ermutigt ungemein, wenn Du einen Kredit geschafft hast! Und es setzt Mittel frei, um danach die anderen Kredite zurückzuzahlen.

7. Suche Dir ein Zusatzeinkommen

Die Bibel fordert uns heraus, unsere Schulden zurückzuzahlen:

Bleibt niemandem etwas schuldig!

Römer 13,8

Die Formulierung lässt vermuten, dass eine hohe Priorität hinter der Aufforderung stand: Gebt jedem unmittelbar das, was ihm zusteht! Dem Staat die Steuern, den Angestellten ihren Lohn, den Gläubigern ihr Geld! Wenn es Deine Zeit und Deine Kraft zulassen, kann es aus unserer Sicht daher sinnvoll sein, dass Du Dir für die Zeit der Rückzahlung einen zeitlich begrenzten Zusatzverdienst suchst. Frei nach Sprüche 12,24:

Wer hart arbeitet, hat Erfolg und kommt nach oben; der Faule dagegen endet als Sklave.

Nimm dieses zusätzliche monatliche Geld nicht dafür, es in den Konsum zu stecken, sondern wirklich komplett dafür, um die Schulden zurückzuzahlen! Aber wichtig ist, dass durch dieses Zusatzeinkommen nicht die Beziehung zu unserer Familie und zu Gott leidet! Das klingt erstmal widersprüchlich: Ich soll mehr Zeit in Arbeit investieren, und gleichzeitig sollen meine Beziehungen nicht darunter leiden? Doch ja, das kann funktionieren! Denn Schulden belasten ungemein. Vor allem die Perspektivlosigkeit, scheinbar nicht aus dieser Situation herauskommen zu können. Wenn sich dann mit einem Zweitjob plötzlich eine Perspektive der Hoffnung ergibt, kann uns das mental und auch geistlich ganz neu aufblühen lassen. Und so erleben wir es tatsächlich in vielen Gesprächen, dass diese neue Hoffnung dazu führt, dass Beziehungen zu Menschen und zu Gott wieder ausgeglichener und entspannter werden – trotz des Zusatzjobs.   

8. Sei bereit, Deinen Lebensstil radikal zu ändern!

Wenn es darum geht, die Schulden zurückzuzahlen und finanzielle Mittel dafür freizusetzen, ist ein zusätzliches Einkommen ein Weg. Ein anderer Weg kann auch sein, den eigenen Lebensstil für eine gewisse Zeit radikal zu ändern.  Manchmal ist es nötig, um die Schulden in einem realistischen Zeitraum zurückzahlen zu können. Für viele Menschen in der Schuldenfalle ist das der erste logische Schritt, und manchmal auch der einzige. Andere tun sich schwer damit, Einschnitte in den eigenen, liebgewonnenen Lebensstandard zu akzeptieren. Paulus provoziert genau dazu im 1. Brief an Timotheus Kapitel 6 ab Vers 6:

Ein Leben in der Ehrfurcht vor Gott bringt tatsächlich großen Gewinn, vorausgesetzt, man kann sich – was den irdischen Besitz betrifft – mit wenigem zufrieden geben. Oder haben wir etwas mitgebracht, als wir in diese Welt kamen? Nicht das Geringste! Und wir werden auch nichts mitnehmen können, wenn wir sie wieder verlassen. Wenn wir also Nahrung und Kleidung haben, soll uns das genügen. Wer aber darauf aus ist, reich zu werden, verfängt sich in einem Netz von Versuchungen und erliegt allen möglichen unvernünftigen und schädlichen Begierden, die dem Menschen Unheil bringen und ihn ins Verderben stürzen. Denn die Liebe zum Geld ist eine Wurzel, aus der alles nur erdenkliche Böse hervorwächst. Schon manche sind vom Glauben abgeirrt, weil sie der Gier und der Geldgier verfallen sind, und haben dadurch bitteres Leid über sich gebracht. Du aber gehörst Gott und stehst in seinem Dienst. Halte dich daher von all diesen Dingen fern! Dein Ziel soll etwas anderes sein: ´ein Leben, das erfüllt ist von` Gerechtigkeit, Ehrfurcht vor Gott, Glauben, Liebe, Standhaftigkeit und Freundlichkeit. 

9. Lerne mit dem zufrieden zu sein, was Du hast!

Jesus Christus, meinen Herrn, zu kennen ist etwas so unüberbietbar Großes, dass ich, wenn ich mich auf irgendetwas anderes verlassen würde, nur verlieren könnte. Seinetwegen habe ich allem, was mir früher ein Gewinn zu sein schien, den Rücken gekehrt; es ist in meinen Augen nichts anderes als Müll. Denn der Gewinn, nach dem ich strebe, ist Christus;

Philipper 3,8

Jesus ist unser Lebenssinn, und Paulus gibt uns eben andere Werte und Ziele vor als irdischen Reichtum oder Konsum:

Dein Ziel soll etwas anderes sein: ´ein Leben, das erfüllt ist von` Gerechtigkeit, Ehrfurcht vor Gott, Glauben, Liebe, Standhaftigkeit und Freundlichkeit.

1. Timotheus 6,11

Das funktioniert aus meiner Sicht dann am besten, wenn ich mit dem zufrieden bin, was ich habe. Viele Menschen leben nach dem Motto: Genug ist immer das Doppelte von dem, was ich gerade habe! Wer nie gelernt hat, seine eigenen Bedürfnisse zu definieren, wird nie wirklich genug haben. Du kannst Dich vielleicht für eine gewisse Zeit einschränken und Deine Schuld zurückzahlen. Wenn Du aber nicht für Dich weißt, wieviel Dein „Genug“ ist, wird es nicht lange dauern, und der Dispo ist wieder genutzt, schnell ausgereizt und schließlich auf andere Kredite umgeschuldet.  Wenn Du nicht gelernt hast, Dein „Genug“ zu definieren, ist es beinahe egal, wie hoch Dein Einkommen ist: Du kannst es verdoppeln oder verdreifachen, aber es wird trotzdem nicht ausreichen.  Daher ist dieser Punkt so entscheidend: Lerne Dein „Genug“ kennen, und sei dann zufrieden mit dem, was Du hast! Wenn Dir das nicht gelingt, wird der Geist des Mammon Dich immer wieder verführen können…

„…mit dem Geld, das Du nicht hast, Dinge zu kaufen, die Du nicht brauchst, um damit Menschen zu beeindrucken, die Du nicht magst.“

Danny Kaye

10. Gib niemals auf!

Dieser Schritt ist der schwierigste! Doch die Freiheit, die Du dadurch gewinnst, ist jede Mühe wert!  

10 Tipps für einen biblischen Weg aus den Schulden

Würde Jesus einen Konsumkredit mit 0% Zinsen abschließen?

Jesus unser Vorbild! Der Sohn Gottes höchstpersönlich! Für viele Christen ist es das höchste Ziel im Leben, dem Leben und Lebensstil von Jesus Christus ähnlicher zu werden, ihm nachzustreben. Doch wenn man das erreichen möchte, muss man sich immer wieder der Frage stellen, ob Jesus auch unsere Entscheidungen treffen würde?

Heute wollen wir der Frage nachgehen, ob Jesus im 21. Jahrhundert eine günstige 0%-Finanzierung abschließen würde…

Jesus im Supermarkt der Möglichkeiten

Stellt Euch doch einmal die folgende Situation vor: Jesus ist mit seinen Jüngern gerade in der Stadt unterwegs und sehnt sich nach einem entspannten Abend mit seinen Freunden. Neben Brot & Wein wäre doch auch eine kleine Runde gemeinsam vor der Playstation 4 oder ein bisschen Netflix ganz nett.

Mit diesem Gedanken schlendert er durch die Straßen und macht einen kleinen Abstecher in den MediaMarkt. Genauso könnte es auch ein Expert, Conrad oder beliebiger anderer Elektronikfachmarkt sein. Doch gerade bei MediaMarkt entdeckt Jesus ihn: Den SAMSUNG QLED TV – 54 Zoll – UltraHD – 8K – SmartTV! Jesus kann sich vor Begeisterung der Entwicklungskunst gar nicht bremsen! Er ist schwer beeindruckt, wie es Menschen gelungen ist ihre Begabungen so weiterzuentwickeln, um so einen tollen und brillanten Fernseher zu entwickeln!

Doch dann sieht er ihn! Den kleinen Harken bei diesem Modell – neben der Energieeffizienzklasse D – der Preis: 4.999 €! Jesus blickt zu einem Kassenführer Judas, dann zu den anderen Jüngern. Für das Geld ließen sich knapp 50 Kinder ein Jahr lang vor dem Hungertod bewahren.

Die Werbung macht’s möglich

Der Verkäufer scheint die Gedanken der Männer zu erahnen… und er erklärt Jesus was er alles verpasst, wenn er diesen TV nicht sofort kauft! Außerdem gibt es einen 500 € Geschenk-Coupon obendrauf! Und die Armen müssen auch nicht verhungern, denn Jesus kann den TV ohne sofort zu bezahlen gleich mitnehmen. Der Betrag lässt sich in bequemen monatlichen Raten von 249,95 € abstottern! Und das für 0,00 % effektiven Jahreszins!

Ich meine, was soll Jesus sich schon Gedanken um seine Bonität machen? Sein Auftraggeber und Versorger ist immerhin Gott höchstpersönlich! Er hat alles auf dieser Welt erschaffen! Was sind da schon ein paar Euros?! Und in Perspektive Ewigkeit sind diese 20 Monate Laufzeit für die Ratenzahlung doch ein Klacks… gemessen an den Zinsen die man aktuell hierzulande erhält, ist es ohnehin lächerlich seine Flexibilität dafür aufzugeben und sein Konto zu plündern, wenn man es doch in Raten auch zahlen kann. Oder?

In meine Begeisterung mischen sich nach und nach ein paar Punkte, wie Jesus vermutlich reagiert hätte, wenn ich sein Handeln in der Bibel betrachte:

Das Gebet

Die Bibel zeigt uns immer und immer wieder auf, dass Jesus ein Mensch war, der sehr eng in Kontakt stand mit seinem Vater selbst! So oft dürfen wir lesen, dass Jesus auf einen Berg ging, um zu beten! Er war eigentlich nonstop in Kontakt mit seinem Vater! Ich glaube somit, dass Jesus vor einer solchen Entscheidung erst gebetet hätte!

Er hätte seinen Versorger gefragt, wie er zu diesem wunderschönen Fernseher steht. Vielleicht hätte er ihn auch gebeten dafür Versorgung zu schicken, um diesen Fernseher kaufen zu dürfen. Und ich glaube, dass Jesus auf die Antwort seines Vaters sehr viel Wert gelegt hätte! Es wäre ihm ein Herzensanliegen gewesen darauf zu hören was Gott ihm aufs Herz legt!

Glaubst du nicht? Lies selbst. Hier nur ein kleiner Auszug zum Nachlesen – Lukas 5,15-16 / Markus 1,35 / Matthäus 14,23 / Lukas 6,12-13 …

Die Verpflichtung & Abhängigkeit

Wenn man die Bibel bezüglich Schulden und Verpflichtungen durchforstet, wird man schnell feststellen, dass die Bibel und damit das Wort Gottes nicht viel Positives an Schulden findet. Um es ganz genau zu nehmen – sogar gar nichts! Recht schnell wird man hierzu in Sprüche 22,7 (übrigens Sprüche ist eigentlich das Finanz-Wikipedia der Bibel…).

Dort steht „Wer sich Geld leiht, ist abhängig von seinem Gläuber“! Somit würde sich Jesus Abhängig von MediaMarkt machen? Nicht ganz! Eigentlich von BNP Paribas die den Kredit eigentlich zur Verfügung stellt! Und soweit mir bekannt ist, handelt es sich bei einer der größten Banken der Welt selten um eine charitative Einrichtung, oder? Aber dazu später mehr.

In letzter Konsequenz wäre es wirklich so, dass Jesus sich dazu verpflichtet die nächsten 20 Monate diesen Betrag von 249,95 € an MediaMarkt zu überweisen. Und dann kommen die Bedürftigen für die Jesus doch eigentlich da ist und bitten ihn um seine Unterstützung! Im Hinterkopf aber wird er stets im Blick haben müssen, dass er sich schon BNP Paribas verpflichtet hat monatlich etwas zu zahlen.

Es wäre unmenschlich, wenn es ihm völlig egal wäre und er seinen Dispo bis an die Grenze überziehen würde, um den Bedürftigen zu helfen. Somit wird er in einer Zwickmühle stecken zwischen den Bedürftigen und seinem Fernseher. Und wäre das ein Lebensstyl, den Jesus wirklich hätte wählen wollen? Im 1. Korinther 7,23 steht sogar folgendes „Gott hat für euch einen hohen Preis (die Kreuzigung Jesu) für euch bezahlt, deshalb werdet nicht Sklaven von Menschen“. Puh – Glück gehabt! Zum Glück ist BNP kein Mensch, sondern nur eine Bank…

0% Zinsen

Doch wenn es doch umsonst ist? Warum nicht? Tja – ist es denn umsonst? Eigentlich nicht! Das Geschäft der 0 % Finanzierungen ist viel subtiler und manipulativer als viele Menschen meinen. In erster Linie wird dafür Sorge getragen, dass der Konsum zunimmt. Und wer einmal finanziert und es geschafft hat, die Schulden abzubezahlen, ist der beste Kandidat für den nächsten Kredit!

Somit versteht MediaMarkt sehr wohl etwas von seinem Geschäft durch die 0 % Finanzierung. Denn würde es diese nicht geben würde das Lager voll von diesen 4.999 € Fernseher stehen. Und das wäre schlecht für den Preis. Für MediaMarkt und für Samsung!

Aber auch für BNP Paribas! Denn die hätten ihre Daten nicht. Denn mit ihren persönlichen Daten hilft es BNP ohne eigenes Marketing bestmögliche neue Angebote an Sie zu vermitteln. Wie lieb doch von BNP. Und ein bisschen Zins steckt doch noch drin: Nicht selten kommt es zu Gebühren von MediaMarkt an BNP Paribas für die Bereitstellung der Finanzierungsaktion. Denn MediaMarkt ist keine Bank und darf damit auch keine Kredite verleihen. Und somit steckt doch noch etwas mehr Verhandlungsspielraum im Kaufpreis als erwartet… Doch das interessiert nicht, wenn es doch nur um 249,95 € geht und das zu 0 %! Wer verhandelt da noch um den Preis?

Und dann gibt es noch einen 500 € Gutschein! Wie großzügig! Und das funktioniert? Ja! Denn laut einer Studie aus dem Jahr 2017 vom Bankenfachverlag wären 61 % der finanzierten Käufe gar nicht getätigt worden, wenn es nicht das Angebot der Finanzierung existieren würde.

Wie würde Jesus nun entscheiden?

Mit den letzten Gedanken im Hinterkopf steht Jesus nun vor dem TV. Er, der Sohn Gottes: Hin- und Hergerissen von Pro- und Contra vor diesem brillanten Fernsehvergnügen, nur eine Unterschrift entfernt von einer geselligen TV-Runde mit seinen Jüngern! Und das für den Preis einer monatlichen Rate von nur 249,95 €.

Ich glaube, Jesus wäre nach all den Überlegungen zu dem Ergebnis gekommen, den Preis nicht zu investieren! Diese Zahlungsverpflichtung wäre ihm das gestochen scharfe Bild nicht wert gewesen. Spätestens durch das Gebet hätte Jesus festgestellt, dass die innere Motivation für den Kauf eine ganz andere war: seinen Jüngern mal so richtig zu zeigen, wie toll er als Mensch doch ist, indem er sich einen so tollen Fernseher (nicht) leisten kann! Schließlich muss man sich im Leben doch auch mal etwas gönnen…

Stop! Wie viel mehr Wert hätte doch die Gemeinschaft mit seinen Jüngern am Abend bei Brot & Wein? Die gemeinsame Nähe und der gemeinsame Austausch über all das gemeinsam Erlebte? Es wäre unendlich wertvoller als ein TV-Abend, verdaddelt und beschallt von Serien und Filmen, die nicht einen seiner Jünger oder ihn selbst im Leben auch nur ein winziges Stück vorangebracht hätten.